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In Deutschland werden Beteiligungen an Produktivkapital - zu denen Aktien gehören - mit gemischten Gefühlen gesehen. Der Hang nach Regelmäßigkeit und Stetigkeit ist in vielen Fällen stärker ausgeprägt als eine Geldanlage in schwankungsfreudige Aktien. In den Augen vieler Menschen werden Aktien lediglich als kurzfristige Anlage betrachtet, um sie nach einem Kursanstieg recht rasch wieder zu verkaufen. Dabei spielen Aktien gerade im längerfristigen Zeitraum von 10 bis über 15 Jahren ihre hohen Rendite-Chancen aus. Auch der Kauf einer Aktie, um von einem regelmäßigen Dividendenertrag zu profitieren ist dagegen nur wenig bekannt.
Das Netto-Vermögen aller deutschen Privathaushalte betrug (im Jahr 2014) rund 10 Billionen Euro, wovon etwa die Hälfte in irgendeiner Form in Immobilien angelegt ist. Die andere Hälfte teilt sich wie folgt auf (siehe Abbildung 1).
Fast 80% des Vermögens deutscher Bürger wurde in Versicherungen (meist Kapital-Lebensversicherungen) oder als Bankeinlagen angelegt oder steht als Bargeld zur Verfügung. Der Aktienanteil (Aktien und Aktienfonds) beträgt lediglich 9%. Nimmt man noch einen gewissen Anteil von Investmentzertifikaten hinzu, von denen ein Teil Aktien als Basiswert haben sollte, gelangt man auf einen Aktienanteil von etwas über 10%.
Wenn nun noch der Immobiliensektor hinzugezogen wird, ist lediglich rund 5 bis 6% des Vermögens aller deutschen Privathaushalte in Aktien investiert.
In der zweiten Abbildung ist die Anzahl der Bundesbürger dargestellt, die seit 1997 überhaupt in irgendeiner Form Aktien besitzen. Das können Direktanlagen in Einzel-Aktien oder Aktien-Fonds und Aktien-ETFs sein.
Schön zu sehen ist die Aktien-Euphorie zur Jahrtausendwende als die Zahl der Aktionäre in Deutschland einen Rekord verzeichnen konnte. Symptomatisch für die damalige Zeit war die Aktie der Deutschen Telekom, die beinahe als eine Art Volks-Aktie gesehen wurde. Nach dem Platzen der Blase am sogenannten Neuen Markt verlor die Deutsche Telekom 90% an Wert. Zu dieser Zeit wurden jedoch häufig elementare Grundregeln der Börse nicht beachtet.
Nach einem kurzen Aufbäumen im Jahr 2012 sank in den Folgejahren trotz einer gute Börsenzeit die Anzahl der Aktionäre in Deutschland erneut. Im Jahr 2014 gab es rund 8,4 Millionen Aktionäre in Deutschland, nur soviel wie kurz nach der Finanzkrise im Jahr 2010. Bezogen auf den Gesamtanteil der volljährigen Menschen sind dies nur etwa 15%. In vielen europäischen Ländern ist dieser Anteil höher. Besonders ausgeprägt ist die Aktienkultur in den USA. Dort beträgt der Anteil derjenigen, die alleine schon Einzel-Aktien besitzen, weit über 50%.
Im Jahr 2014 wurde mit etwas über 1.000 Menschen in Deutschland, die sich vergleichsweise gut mit Geldanlagen auskannten, eine Umfrage durchgeführt. Die Frage lautete, wie viel sie von 100.000 Euro in welche Anlageklassen anlegen würden. Die Antworten fielen wie folgt aus:
Bei derselben Umfrage gaben immerhin 48 Prozent an, dass sie von 100.000 Euro überhaupt nichts in Aktien anlegen würden. Rund 35 Prozent sahen Inflation als größtes Risiko für die eigene Geldanlage an. Der letztgenannte Umstand ist deshalb so erstaunlich, weil die Teuerungsraten in der Eurozone bereits seit vielen Monaten niedrig sind und eher Deflation die größere Bedrohung ist. Mehr zur Umfrage bei der FAZ.
Dieses Ergebnis ist erstaunlich, weil die Anlageklasse Aktien historisch belegt die höchste Rendite gebracht hat. Dennoch haben viele Menschen Angst vor der Börse oder sie wissen nicht genau, wie sie einsteigen können. Woher die Angast kommt und warum man sich vor Aktien nicht fürchten muss, weil sie drei enorme Vorteile bieten, schauen wir uns auf der nächsten Seite an.
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